Pop – Power – Positions: 3rd IASPM D-A-CH Conference, Bern 2018

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POP – POWER – POSITIONS

Global Relations and Popular Music / Globale Beziehungen und populäre Musik
Bern (Switzerland), 18.-20. Oktober / October 2018

 

3rd IASPM D-A-CH Conference
Bern, Switzerland – 18.-20. Oktober / October 2018

Hosted by
University of Bern, Institute of Musicology
Bern University of the Arts (HKB), Research Area Interpretation

Partner
CH-EM – Swiss Society for Ethnomusicology
Norient – Network for Local and Global Sounds and Media Culture
SMG – Schweizerische Musikforschende Gesellschaft

Keynote
Dr. Jenny Fatou Mbaye (City University London, UK)
"Cultivating Cosmopolitics: Pop Music, Citizenship and Social Transofrmation"

Featuring Artists
Ali Gul Pir (Karachi, Pakistan)
Umlilo (Johannesburg, South Africa)


Vorträge von / Presentations by

 

Stefanie Alisch (Bayreuth), Citra Aryandari (Yogyakarta), Verena Bons (Freiburg i.Br.), Dahlia Borsche (Berlin), Marc Brooks (Salzburg), Thade Buchborn (Freiburg i.Br.), Dietmar Elflein (Braunschweig), Ayhan Erol (Izmir), Beate Flath (Paderborn), Adam Ignacz (Budapest), Steffen Just (Berlin), Antti-Ville Kärjä (Helsinki), Arne Kellermann (Berlin), Kerstin Klenke (Vienna), Marko Kölbl (Vienna), Chen-Yu Lin (Liverpool), Martin Lücke (Berlin), Bianca Ludewig (Vienna), Chris McGuinness (New York), Sean Prieske (Berlin), Christina Richter-Ibáñez (Tübingen), Martin Ringsmut (Cologne), Melanie Schiller (Groningen), Oliver Seibt (Amsterdam), Helena Simonett (Lucerne), Darci Sprengel (Oxford), Barbara Titus (Amsterdam), Peter Tschmuck (Vienna), Chelsea Oden (Oregon), Pedro J S Vieira de Oliveira (Berlin), Dean Vuletic (Vienna), meLê yamono (Amsterdam)


Tagungsinformationen / Conference Information

Poster Photo: Dis Fig performing in Bern 2017 (Photo © by Karin Scheidegger)

Poster Photo: Dis Fig performing in Bern 2017 (Photo © by Karin Scheidegger)

Anmeldung / Registration
Bitte melden Sie sich hier für die Konferenz an. / Please register for the conference here.

Program
Das Konferenzprogramm finden Sie hier. / You can find the conference program here.

Teilnahmegebühren / Conference Fee
Für folgende Teilnehmenden ist die Teilnahme an der Konferenz frei. / The conference is free for the following participants: Members of any IASPM branch, CH-EM, and students/lecturers from the University of Bern or Bern University of the Arts (HKB).

Für alle anderen Teilnehmenden gelten die folgenden Teilnahmegebühren (zu bezahlen per Rechnung/Überweisung nach der Registrierung). / For all other participants the following conference fees are valid (to be payed per invoice/wire transfer after registration).
Ganze Konferenz / Full conference: 100.00 CHF
Donnerstag, 18.10.18 / Thursday: 40.00 CHF
Freitag, 19.10.18 / Friday: 40.00 CHF
Samstag, 20.10.18 / Saturday: 30.00 CHF

Konferenzort / Conference Venue
Donnerstag / Thursday:
Bern University of the Arts (HKB), Fellerstrasse 11, 3027 Bern
Freitag/Samstag / Friday/Saturday:
University of Bern, UniS, Schanzeneckstrasse 1, 3012 Bern

Maria-Hanáček-Award
Im Rahmen der Konferenz verleiht IASPM D-A-CH den Maria-Hanáček-Preis für den besten Vortrag einer Doktorandin oder eines Doktoranden. / IASPM D-A-CH will award the Maria-Hanáček-prize for the best presentation held by a doctoral student at the conference.

Funders
Bern University of Arts (HKB), Research Area Interpretation
Burgergemeinde Bern
SAGW – Swiss Academy of Humanities and Social Sciences
SNF – Swiss National Science Foundation
SüdKulturFonds
University of Bern, Center for Global Studies CGS
University of Bern, Coordination Office for the promotion of early career researchers

Local Organizing Committee
Anja Brunner, University of Bern
Hannes Liechti, Bern University of the Arts/Norient
Daniel Allenbach & Sabine Jud, Bern University of the Arts
Yves Chapuis, University of Bern

Programme Comittee
Dr. Anja Brunner, University of Bern
Dr. Thomas Burkhalter, Bern University of the Arts/Norient
Dr. Sarah Chaker, University of Music and Performing Arts, Vienna
Prof. Dr. Christoph Jacke, Paderborn University
Prof. Dr. Werner Jauk, University of Graz
Prof. Dr. Julio Mendívil, University of Vienna
Hannes Liechti, MA, Bern University of the Arts/Norient
Martin Ringsmut, MA, University of Cologne


Call for Papers

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In Nigerias Hip-Hop-Kultur führt die Globalisierung des Popmarktes dazu, dass der bisher freie Umgang mit Samples zu verschwinden droht; zu gross der Druck, die international geltenden Copyright-Regelungen zu übernehmen. In Ägypten bleibt jungen MusikerInnen der Zugang zum Online-Musikmarkt verwehrt, weil sie keine Kreditkarte besitzen. In Europa setzen sich MigrantInnen der zweiten und dritten Generation in ihren Songs und Tracks mit den eigenen, oft nicht-europäischen Wurzeln und ihrer europäischen Identität auseinander, und in den USA wird zunehmend koreanische Pop-Musik (K-Pop) produziert, der mit dem in Südkorea produzierten K-Pop in Konkurrenz um eine authentische Präsentation tritt.

Fragen nach Macht, Position, Zugang und Repräsentation präg(t)en die Produktion, Distribution und Rezeption von populärer Musik gestern und heute. Die dreitägige interdisziplinäre Konferenz geht der Verankerung von populärer Musik in einer global vernetzten Welt nach. Es sollen Gefahren, Herausforderungen und Potenziale rund um Machtverhältnisse, Positionierungen und (Re)Präsentationen in populärer Musik beleuchtet, aufgedeckt und kritisch hinterfragt werden. Dabei spielt postkoloniale Theorie und damit die Analyse globaler, postkolonialer Strukturen eine zentrale Rolle. Musik im Allgemeinen und populäre Musik im Speziellen war bislang nur selten explizit Gegenstand postkolonialer Studien.

Postkolonialismus bezieht sich nicht nur auf die historischen Entwicklungen des Kolonialismus und seine politischen, geographischen, kulturellen und ökonomischen Folgen für die beteiligten Länder und Regionen, sondern umfasst vielmehr alle Aspekte kultureller Diversität, ethnischer und kultureller Differenz sowie die Problematisierung der damit verbundenen Machtverhältnisse. Kolonisierung ebenso wie Postkolonialismus verweisen auf Hierarchisierungen, die durch eine Konstruktion des „Anderen“ stattfinden und diskutable Repräsentationskonzepte wie Gender, Rassenvorstellungen, Ethnie, Nation, Schicht/Klasse und Kultur hervorbringen und aufrechterhalten. In diesem Sinne sind die Auswirkungen von (Post-)Kolonialismus nicht nur in ehemals kolonialisierten und kolonisierenden Ländern und Regionen zu entdecken, sondern auch in Ländern und Regionen, die auf den ersten Blick keine koloniale Vergangenheit haben, wie etwa der Schweiz.

Populäre Musik war und ist von Anfang an in und mit (post)kolonialen (Macht-) Strukturen geschaffen und aufgeführt worden. Postkoloniale Spuren sind, so argumentiert Johannes Ismaiel-Wendt, jeglicher populärer Musik inhärent (2011). Wie aktuelle Produktionen von populärer Musik aus verschiedenen Ländern zeigen, bestehen (post)koloniale Bedingungen gerade in der global vernetzten Welt weiterhin, und MusikerInnen sowie Rezipierende reagieren in unterschiedlicher Art darauf.

Der Fokus der Konferenz liegt auf Beiträgen, in denen (globale) Machtverhältnisse und Repräsentationsstrukturen rund um Rassenvorstellungen, kulturelle Differenz, Ethnizität, Gender, Schicht/Klasse und Nation sowie deren Veränderungen und Unterwanderungen untersucht werden. Ethnographische und analytische Studien zu populärer Musik in und aus ehemals/noch kolonialisierten Ländern und Regionen sind ebenso willkommen. Folgende Themenkomplexen und Fragen sollen in der Konferenz thematisiert werden:

Power
– Wer spricht in der populären Musik? Welche Machtverhältnisse prägen Produktion, Distribution und Rezeption von populärer Musik? Welche Auswirkungen hat das anglophone Musikbusiness auf andere Musikmärkte? Wer spricht wie über populäre Musik zwischen Marketing, Werbung, Journalismus, Fankulturen, (globaler) Politik und Bildungsinstitutionen?
– Haben Digitalisierung und digitale Vernetzung zu einer Demokratisierung des Musikprozesses geführt oder ist das Gegenteil der Fall?
– In welchen Kontexten werden welche Sounds und Musik(en) von wem wie verarbeitet, und mit welchem Ziel? Inwiefern verweist die Verwendung bestimmter Sounds/Musik/en auf bestehende Machtverhältnisse, Abhängigkeiten und Verfügbarkeit?

Place
– Welche Rolle spielen Geographie und Geopolitik im populären Musikschaffen? Wie hängen Geographie, Weltordnung und Machtstrukturen zusammen?
– Inwiefern kann populäre Musik jenseits kultureller, ethnischer und nationaler Geographien existieren? Welche Rolle spielt das Verhältnis zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden in der populären Musik?

Positions
– Inwiefern schränken Macht- und Verteilungsstrukturen den Zugang zu Produktion und Rezeption von populärer Musik ein?
– Welche Relevanz, Anwendbarkeit und Auswirkungen haben in "westlichen" Kontexten entwickelte und global verbreitete Technologien (wie etwa Digital Audio Workstations) oder Rechtsbestimmungen (wie etwa das Urheberrecht) für und auf populäre Musikformen? Inwiefern werden darin (post)koloniale Strukturen und Machtverhältnisse (re)produziert?
– Auf welche Repräsentationen greifen MusikerInnen im Zuge ihrer Vermarkung zurück bzw. wird Musik zugeschrieben?

Postcolonialism
– Welche Potenziale hat populäre Musik, koloniale und postkoloniale Machtstrukturen aufzuzeigen und zu verändern (oder auch zu verfestigen)?
– Inwiefern können postkoloniale Theorien für ein aktuelles Verständnis von populärer Musik nutzbar gemacht werden?
– Wie verarbeiten MusikerInnen der verschiedenen Formen von populärer Musik "(post)koloniales Welterleben" (Ismaiel-Wendt) in ihrer Musik?

Popular Music Studies
– Wie marginalisiert ist (bestimmte) populäre Musik innerhalb der Geschichte der populären Musik?
– Sollen oder können wir eine Global History of Popular Music schreiben?
– Inwiefern ist das Konzept einer "populären Musik" selbst (post)kolonial?
– Welche Hierarchien, Unausgewogenheiten oder Befangenheiten gibt es innerhalb der inter-/transnationalen Popular Music Studies?


Call for Papers

 

In Nigeria, the high pressure to follow the copyright rules of the globalized pop music market restrains the use of samples in hip hop culture. In Egypt, young musicians have no credit cards, leaving them without access to the online music market. In Europe, second and third generation migrants discuss their non-European backgrounds and European identities in songs and tracks. And U.S.-produced Korean pop music (K-Pop) increasingly rivals Korean-produced K-Pop in its concern for authentic presentation.  

Issues of power, position, access, and representation have shaped the production, distribution, and reception of popular music and continue to do so today. The three-day interdisciplinary conference Pop – Power – Positions highlights popular music’s embeddedness in a global world. It seeks to uncover and scrutinize the risks, challenges, and potentials of power structures, positioning, and (re)presentations in popular music. The analysis of global, postcolonial structures plays a central role in this endeavour. To date, however, music– and popular music in particular – has only rarely been studied using postcolonial perspectives.

Postcolonialism refers not only to the historical fact of colonialism and its political, geographical, cultural, and economic impact on the countries and regions involved. Rather, postcolonial studies deal with all aspects of cultural diversity, ethnic and cultural difference, and their related power structures. Colonialism as well as postcolonialism refer to hierarchies that are enacted and produced through the construction of the Other and bring about and enforce debateable concepts of representation such as gender, race, ethnic group, nation, class, and culture. In this regard, the effects of (post)colonialism can be detected not only in former colonialized and colonising countries and regions, but also in those which at first sight do not have a colonial heritage, for example Switzerland.

From its beginnings, popular music has been produced and performed in and within (post)colonial (power) structures. Postcolonial traces are, according to Johannes Ismaiel-Wendt, inherent in any popular music (2011). Current productions of popular music in different countries show that (post)colonial conditions live on in popular music, especially in a globalised world, and that musicians as well as recipients react in various ways to this situation.

The conference focuses on (global) power relations and representations of race, cultural difference, ethnicity, gender, class, and nation, including the changes and subversive strategies these may involve. Ethnographic and analytical studies of popular music in and from (former) colonised countries and regions are also welcome. We invite papers that address the following range of topics and questions:

Power
– Who speaks in popular music? What kinds of power structures shape the production, distribution, and reception of popular music? What is the impact of the Anglophone music business on other music markets? Who speaks about popular music in the areas of marketing, advertising, journalism, fan cultures, (global) politics, and educational institutions – and what vocabulary do they use?
– Have digitalisation and digital networks led to a democratisation of musical processes, or the contrary?
– What sounds and music(s) are processed in what contexts by whom and how, and to what aim? How does the use of certain sounds/music(s) point to existing power relations, dependencies, and availability?

Place
– What role do geographies and geopolitics play in popular music-making? How do geography, world order, and power structures relate?
– In what ways can popular music exist beyond cultural, ethnic, and national geographies? What role does the relation between the Global North and Global South have in popular music?

Positions
– How do structures of power and distribution limit the access to the production and reception of popular music?
– What relevance, usability, and impact do technologies (like Digital Audio Workstations) or legal regulations (like the copyright laws) that have been developed in Western contexts have for popular music? In what ways are (post)colonial structures and power relations (re)produced therein?
– What kinds of representations do musicians use for their marketing? What traits are ascribed to music?

Postcolonialism
– What potential does popular music hold for detecting and changing (or enforcing) colonial and postcolonial power structures?
– How can postcolonial theories be made fruitful for an up-to-date understanding of popular music?
– How do musicians of different forms of popular music process a „(post)colonial experience of the world” („(post)koloniales Welterleben“, Ismaiel-Wendt) in their music?

Popular Music Studies
– How marginalised are specific popular musics within the history of popular music?
– Should or can we write a Global History of Popular Music?
– In what way is the concept of popular music in itself (post)colonial?
– What hierarchies, asymmetries or restraints can be found in inter-/transdisciplinary Popular Music Studies?