V.l.n.r.: Akitsugu Kawamoto, Jan Hemming und Maria Hanacek während der 16. IASPM International Konferenz in Grahamstown/Südafrika 2011, Foto: Philipp Tagg

V.l.n.r.: Akitsugu Kawamoto, Jan Hemming und Maria Hanáček (†) während der 16. IASPM International Konferenz in Grahamstown/Südafrika 2011, Foto: Philipp Tagg

 

 

IASPM D-A-CH vergibt seit 2016 alle zwei Jahre einen Förderpreis an Promovierende im Rahmen der IASPM D-A-CH-Konferenz.

Die Namensgeberin Maria Hanáček (†) erforschte die Materialität populärer Musik aus einer technikkulturellen Perspektive. Sie hatte an der Humboldt Universität zu Berlin Musikwissenschaft studiert und sich früh schon für eine akademische Laufbahn entschieden. Zusammen mit Berliner Kollegen warb sie erfolgreich das internationale DFG Forscher*innennetzwerk Sound in Media Culture. Aspects of a Cultural History of Sounds ein. Maria Hanáček arbeitete theoretisch anspruchsvoll und empirisch mit höchster Akribie. Sich selbst gegenüber war sie sehr streng und Hinweise aus ihrem akademischen Umfeld nahm sie sehr ernst. Leider konnte sie ihre Dissertation über die diskursive Verortung des Subjekts in der Musikproduktion nicht mehr abschließen. Sie verstarb im Jahr 2013. Postum erschien ihr Artikel „Sound as Musical Material“ im Band Sound as Popular Culture: A Research Companion (Schulze/Papenburg 2016).

IASPM-D-A-CH verleiht den Preis in Gedenken an Maria Hanáček, auf deren Initiative die Neugründung eines deutschsprachigen Zweigs von IASPM maßgeblich zurückgeht. Der Preis ist mit 200 EUR dotiert. Eine Jury aus Vorstand, Beirat und Mitgliedern entscheidet über die Vergabe des Förderpreises anhand von Kriterien zu inhaltlichen und formalen Aspekten des Vortrags.

Der aktuelle Maria Hanáček-Preis wurde im Rahmen der IASPM D-A-CH-Konferenz in Wien im Herbst 2022 vergeben.

Bisherige Preisträger*innen:

2016: Lena Jade Müller (HU Berlin) – Vortrag: “Weißes Begehren in der Aneignung schwarzer Musik”

2018: Sean Prieske (HU Berlin) - Vortrag: “Sing unseren Song – Deutschsprachige Popsongs im Deutschunterricht für Geflüchtete”

2021: Lorenz Grünewald-Schukalla (HIIG/ GMM) - Vortrag: “‘Momentum: Die Kraft, die Musik heute braucht’ – Musikbezogene Markenstrategien als Ausdruck der Transformation von einer Musikkultur der Tonträger zu einer Musikkultur digitaler Plattformen“

2022: Christopher Klauke (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin) - Vortrag: “Between Music Anthropological Research and Culture Regulation. Cybernetic Investigations of Popular Music in the GDR 1957-1970”