CfA: Obsolete Medien und populäre Musik, Jahrbuch "Lied und Populäre Kultur"

Call for Chapters: Obsolete Media and popular Music / Obsolete Medien und populäre Musik
Jahrbuch "Lied und Populäre Kultur / Song and Popular Culture" des Zentrums für Populäre Kultur und Musik, Jg. 70 (2025),
hg. von Knut Holtsträter und Dominik Schrey

Einreichfrist für Abstracts: 1. Juli 2024

Einreichfrist für Beiträge: 1. Februar 2025

Ob Phonographenzylinder, Schellackplatte, Drahtton, LP, Maxi, Tonband, Compact¬Cas¬sette, VHS, Betacam, CompactDisc, MiniDisc, iPod, und – bald möglicherweise nochmals – "Vinyl". Jedes Trägermedium für Audio- und Video-Aufnahmen sowie die dazugehörigen Formate, Abspielgeräte und Praktiken scheinen ihre eigene Lebensdauer zu haben, sie werden von erfolgreicheren Formaten verdrängt oder von neuen, innovativeren Formaten ersetzt.
Jedoch verschwinden obsolete Medien nicht einfach, sondern finden oftmals einen neuen Platz in kulturellen und gesellschaftlichen Nischen und unterliegen Veränderungen in der Nutzung. Obsoleszenz (übersetzbar etwa als Überholtsein oder Veraltetsein) bedeutet dabei nicht nur, dass ein Format veraltet ist, sondern dass auch die Strukturen, in die es in der Produktion, Distribution, Nutzung und Wartung eingebettet war, nicht mehr in der ursprünglichen Form existieren. In der einen oder anderen Weise existieren die meisten einmal erfolgreich etablierten Medientechnologien weiter, selbst wenn ihre ursprünglichen Verwendungszwecke von Nachfolgetechnologien usurpiert wurden. Obsoleszenz verweist also immer auch auf den allgemein-gesellschaftlichen Diskurs über Medien und ihre Popularität.

Mögliche Untersuchungsfelder sind:

I. Geschichte – Wie Medien veralten:
•    Wann und warum ist ein Medium veraltet? Wie misst und bewertet man Obsoleszenz?
•    Zum Scheitern verdammt? Nachträgliche Neubewertungen und diachrone Vergleiche
•    Historische Narrative als Geschichten des Erfolgs und Misserfolgs
•    Stichwort Edison: Der Einfluss des Patentrechts auf die Geschichte (obsoleter) Medien
•    Obsoleszenz und Generationalität
•    Geschlechtliche Narrative im Bereich der obsoleten Medien
•    Obsolete Medien, DIY und musikalische Subkulturen

II. Gegenwart – Obsolete Medien heute:
•    Wie heben wir das Wissen über obsolete Medien?
•    Sammlerbörsen, Spezialisten und gegenwärtige Märkte obsoleter Medien
•    Die digitale Revolution und das Revivial obsoleter Medien
•    Blue Amberol-Zylinder aus dem 3D-Drucker: Produktion, Reparatur und Nachhaltigkeit obso-leter Medien und das 'Internet der Dinge'
•    Wer produziert denn noch Chrom-Band? Großindustrielle Fertigung Vs. Start-Up-Denken und Manufakturfertigung

Für eine Vollversion des Call for Chapters siehe: https://www.zpkm.uni-freiburg.de/publikation/cfazpkmyearbook70obsoletemedia

Wir bitten um die Einsendung eines Abstracts von nicht mehr als 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) sowie eines kurzen akademischen Lebenslaufs bis spätestens 1. Juli 2024. Bis Ende Juli erhalten Sie Rückmeldung über die Annahme ihres Beitragsvorschlags. Die ausformulierten Beiträge sollten 35.000 bis 50.000 Zeichen umfassen und spätestens zum 1. Februar 2025 eingegangen sein. Bitte senden Sie die Abstracts sowie Anfragen an Dr. Knut Holtsträter (jahrbuch[at]zpkm.uni-freiburg.de). Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden.

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