8. IASPM D-A-CH Collegium Musicum Populare, 
Anton Bruckner Privatuniversität Linz - Nachbericht

Collegium Musicum Populare, 02.–04. Juni 2023 , Anton Bruckner Privatuniversität Linz 
Ein Workshopbericht von Lana Feldmann und Hannah Carla Guntermann 

Zum achten Mal fand vom 2. bis 4. Juni 2023 das alljährliche Collegium Musicum Populare statt, zu dem IASPM D-A-CH an die Anton Bruckner Privatuniversität Linz eingeladen hatte. Es kamen Forschende der Popular Music Studies zusammen, um sich über aktuelle Forschungsprojekte auszutauschen. Organisiert wurde die Veranstaltung von L. Roman Duffner (Bruckneruni Linz/Membership Secretary/Treasurer) und Carolin Stahrenberg (Professorin für Musikwissenschaft an der Bruckneruni Linz). Vom Vorstand nahmen Pascal Rudolph (Hochschule für Musik Nürnberg/General Secretary), Sean Prieske (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar/National Representative Germany), Christopher Zysik (Universität Paderborn/Beirat), und Lorenz Gilli (Universität Siegen/Beirat) teil und moderierten die verschiedenen Beiträge.

Gruppenfoto
Hinten v.l.n.r.: Pascal Rudolph, Lorenz Gilli, Miriam Lisa Ljubijankic, Christopher Zysik, Tessa Balser-Schuhmann, Hannah Carla Guntermann;
Vorne v.l.n.r.: Pablo Rojas Sahurie, Carolin Stahrenberg, Sean Prieske, Lana Feldmann, L. Roman Duffner

Sowohl die Inhalte der Beiträge als auch die Qualifikationsstufen der Vortragenden waren in diesem Jahr äußerst divers. Es startete Johanna Jastrinsky (Paris-Lodron-Universität Salzburg) mit einer Vorstellung ihrer Masterarbeit zur Musik als handlungsbestimmenden Faktor im Ego-Shooter-Spiel Metal: Hellsinger. Martina Brandorff (Universität Potsdam) hielt den zweiten Vortrag über ihr laufendes Dissertationsprojekt zu Perfektionismus als belastenden Faktor im Arbeitsleben von Musiker*innen zeitgenössischer Musik. Die Diskussionen wurden am Freitagabend bei einem Getränk an der Donau fortgeführt.

Am Samstagmorgen begann Miriam Lisa Ljubijankic (Paris-Lodron-Universität Salzburg) den zweiten Veranstaltungstag mit einer Vorstellung ihres Masterprojekts zur proxemischen Analysemethode anhand des Disney-Musicals „Der Glöckner von Notre-Dame“. Pablo Rojas Sahurie (Universität Wien) trug vor zu seiner Dissertation über quasi-religiöse Elemente in der chilenischen Nueva Canción. Nach einer gemeinsamen Mittagspause ging es weiter mit Tessa Balser-Schuhmann (Universität Wien) und ihrem Vortrag zu Stimme und Mittelklasse in der deutschen Popmusik anhand des Beispiels Max Giesinger. Anschließend trug Lana Feldmann (Bangor University) zu ihrer laufenden Dissertation über Heimat in der deutschen Popmusik vor. Im letzten Block des Tages leiteten Pascal Rudolph, Christopher Zysik und Carolin Stahrenberg einen Workshop, in welchem sich die Teilnehmer*innen über verschiedene Aspekte einer wissenschaftlichen Laufbahn in den Popular Music Studies austauschten (Promovieren, Publizieren und Vernetzen). Nach einem kleinen Spaziergang durch die Linzer Innenstadt endete der Abend bei einem gemeinsamen Essen.

Sonntag ging es los mit Hannah Carla Guntermann (Humboldt-Universität Berlin), die einen Teil ihrer Bachelorarbeit über Duet Chains und den Empfehlungsalgorithmus auf TikTok vorstellte. Den Abschluss machte Philipp Rist (Bruckneruni Linz) mit einem Vortrag zu seiner Dissertation über den Komponisten Joseph Schillinger und sein Kompositionssystem. Nach einer Abschlussrunde verabschiedeten sich die Teilnehmenden.

Wir bedanken uns für die tolle Organisation sowie die angenehme und konstruktive Atmosphäre – und freuen uns bereits jetzt auf das nächste CMP 2024!


PROGRAMM

Freitag, 02.06.2023

  • 16:00-13:45: Begrüßung und Vorstellungsrunde - Kurze Hausführung

  • 16:45-17:30: Martina Brandorff
    “Perfektionismus in zeitgenössischer Musik? Belastungen des Musiker*innen-Daseins”

  • 17:30-18:15: Johanna Jastrinsky
    ”’Nothing better than killing and headbanging’. Analyse der Implementierung von Musik als Gameplay in digitalen Spielen. Eine Untersuchung anhand des Metal-Rhythmus-Shooters Metal: Hellsinger.”

  • ab 19:00: Bierchen im Salonschiff Fräulein Florentine

Samstag, 03.06.2023

  • 9:30-10:00: Warm-Up

  • 10:00-10:45: Miriam Lisa Ljubijankic
    ”Die Nähe, die Distanz und das Dazwischen. Erkenntnispotenzial proxemischer Dramaturgie als Analysemethode am Beispiel von „God help the outcasts“ aus The Hunchback of Notre Dame (1996)”

  • 10:45-11:15: Kaffeepause

  • 11:15-12:00: Pablo Rojas Sahurie
    ”Religiöser Atheismus und Nueva Canción Chilena”

  • 12:00-13:00: Mittagspause

  • 13:00-13:45: Tessa Balser-Schuhmann
    ”Die (un-)hörbare Klasse? Songpoeten und die deutsche Mittelklasse”

  • 13:45-14:30: Lana Feldmann
    ”Affekt und Performanz: Heimat-Ästhetiken in deutschsprachiger Popmusik”

  • 14:30-15:00: Kaffeepause

  • 15:00-16:30: Workshop: Karrierewege in den Popular Music Studies

  • 16:30-18:30: Stadtspaziergang in Linz

  • ab 18:30: Abendessen im Gasthaus Alte Welt am Linzer Hauptplatz

Sonntag, 04.06.2023

  • 9:00-09:45: Warm-Up

  • 09:45-10:30: Hannah Carla Guntermann
    ”Ein Duett zwischen Mensch und Algorithmus? Die duet chains auf TikTok als kollaborative Musikpraktik der Sozialen Medien”

  • 10:30-11:15: Philipp Rist
    ”Joseph Schillinger – eine kritische Auseinandersetzung. Schillinger und sein musikalisches System im New York der 1930er Jahre”

  • 11:15-11:45: Kaffeepause

  • 11:45-12:15: Abschlussdiskussion

  • ab 12:15: Ausklang

Photocredits: IASPM D-A-CH