CfP: “The Hills Are Alive ...” – Populäres Musiktheater in der Alpenregion

“The Hills Are Alive ...” – Populäres Musiktheater in der Alpenregion
Jahresmeeting des Deutschen Musicalarchivs, 10./11. März 2023, Linz

Deadline: 15.01.2023

In der Magazinausgabe Gestatten, heile Welt. Und ewig lockt die Alpenromantik (Du 806/2010, S. 19) betont der Publizist M. Böhm, dass der Alpenmythos deswegen universell sei, weil er „die Sehnsüchte der Moderne“ symbolisiere, nämlich „den Wunsch, die Welt zu durchdringen, zu beherrschen, und die fast religiöse Vorstellung, die Ursprünglichkeit ihrer Natur walten zu lassen“. So gesehen überrascht es nicht, dass die Faszination des Alpinen ebenso vielgestaltig wie nachhaltig Eingang in Literatur und Belletristik, in Sprech-, Volks- und Musiktheater, in Liedtexte und Instrumentalmusiken, in Film und Fernsehen und in digitale Medienformate gefunden hat.

Mit Blick auf das musikalische Unterhaltungstheater kommen zwei weitere Aspekte hinzu: Einerseits haben Operette und Musical thematisch von jeher auch Anlass zu eskapistischen Fluchten in eine (vermeintlich) bessere, ursprünglichere oder romantisch verklärte Welt gegeben. Andererseits entspricht das moderne Musical-, Show- und Eventbusiness mit seinem Selbstanspruch auf künstlerische Spitzenleistungen und technisch perfektem Bühnenenter- tainment jenen Vorstellungen und Erfahrungen, die mit der „absoluten Landschaft“ (M. Böhm) der Alpen gemeinhin auch assoziiert werden: der Aufstieg zu menschlichen Erlebnisgrenzen (v.a. im Alpinsport) , die Bewältigung großer körperlicher und emotionaler Herausforderungen

sowie das Erreichen von Gipfelpunkten und dem damit verbundenen Gefühl der Freiheit, Erhabenheit und des Überwältigt-Seins.

Das Jahresmeeting 2023, veranstaltet vom Deutschen Musicalarchiv des ZPKM der Frei- burger Albrecht-Ludwigs-Universität sowie den Freunden und Förderern des Musicalarchivs, nimmt zum einen Bühnenwerke und Verfilmungen in den Fokus, die – wie auch immer geartet – alpine Welten thematisieren und/oder ebendort spielen: z. B. „Die Alpenhütte“ (1815), „Im weißen Rößl“ (1930), „The Sound of Music“ (1956/65), „Der Watzmann ruft!“ (1974/2021), „Ewigi Liebi“ (2007), „Heidi-Musical“ (2018), „Drei Männer im Schnee“ (2019). Dabei wird u.a. zu fragen sein, ob und in welchem Maße alpenländische Musik- und Theatertraditionen zur Akzentuierung des Lokalkolorits dienen.

Weiterhin geht es tagungsinhaltlich darum, Inszenierungen ausgewählter Spielorte, Theater und Musical-Spielstätten im Alpenraum (z. T. auch in voralpinen Randregionen gelegen) ins Blickfeld zu rücken, die zuletzt wiederholt von sich Reden gemacht haben (u.a. Wien, Linz, Füssen, Luzern, Bozen). Und schließlich wäre von Interesse, welche länder- und regional- unterschiedliche Affinitäten und Zugangsweisen zum populären Musiktheater beim Publikum in Österreich, in der Schweiz, in Italien und Deutschland festzustellen sind.

Zum Tagungsthema passend, wird das zweitägige Jahresmeeting 2023 in Linz stattfinden. Nähere Einzelheiten zu Unterkünften, Veranstaltungsräumen und evtl. abendlichen Ver- gnügungen werden zeitnah versandt.

Die Veranstalter würden sich jedenfalls sehr freuen, mit der gewählten Thematik Ihr und Euer Interesse gefunden zu haben und bitten um Zusendung von Vortrags-Exposés (max. eine Seite) bis spätestens 15. Januar 2023. Die jeweilige Vortragszeit ist begrenzt auf 30 Minuten und soll anschließend genügend Zeit (15 Min.) für Rückfragen und Diskussionen bieten.

Herzlich eingeladen, ein Paper einzureichen, sind auch Nachwuchswissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus der Theaterszene, die sich mit den genannten Themen beschäftigen. Die eingeladenen Referenten*innen erhalten eine Erstattung der Reise- und Übernachtungs- kosten.

Die Exposés werden per E-Mail erbeten an: Prof. Dr. Dr. Michael Fischer (Leiter des ZPKM, Freiburg: michael.fischer[at]zpkm.uni-freiburg[dot]de) oder Prof. Dr. Thomas Krettenauer (Univ. Paderborn und Vorsitzender der Freunde und Freunde des Deutschen Musicalarchivs e.V.:info[at]freundeskreis-musicalarchiv[dot]com).

CFP, NewsHelene Heuser