CfP:  Gesund und krank durch Musik? Kulturelle Konzepte der Wirkung von Musik seit 1950 


Gesund und krank durch Musik? Kulturelle Konzepte der Wirkung von Musik seit 1950 

Tagung in Freiburg, 19. und 20. Juni 2020 

Seit der Antike wird über die Wirkung von Musik auf das Wohlbefinden der Men-schen nachgedacht. Vielstimmig sind die Äußerungen, die auf positive gesundheit-liche Effekte abheben, seien sie körperlicher, seelischer oder geistiger Natur. Andere Autorinnen und Autoren problematisieren die Musikwirkungen und sehen eher nega-tive Folgen, etwa eine akustische Umweltverschmutzung, die Beeinträchtigung des Gehörs durch Lärm oder eine Schädigung der Psyche, insbesondere bei jungen Menschen. Eine eigene „Pathologie“ der Musik wird hierbei diskutiert, zuweilen spielt in der Debatte auch die gezielte Schädigung von Menschen durch Musik (Terror, Fol-ter) eine Rolle. 

Diese vielfältigen Diskurse wurden und werden nicht nur von Musiker*innen und Mu-sikwissenschaftler*innen vorangebracht, sondern auch von Angehörigen anderer Dis-ziplinen und gesellschaftlicher Gruppen (Medizin, Pädagogik, Journalismus etc.). 

Die Tagung „Gesund und krank durch Musik?“ möchte diese Konzepte und Überle-gungen von Musik thematisieren und diskutieren. Im Fokus stehen dabei die Ent-wicklungen seit 1950. Neben den verschiedenen musik-, kultur- und medienkritischen Diskursen muss an die vielfältigen therapeutischen Ansätze der Zeit erinnert werden: Diese reichen von professionellen Konzepten bis hin zu Formen eines esoterischen Umganges mit Musik, der beispielsweise in den 1980er Jahren verbreitet war und neben positiven psychischen Wirkungen auch die spirituelle Dimension betonte. 

Die Organisatoren sind an Beiträgen zu folgenden – und angrenzenden – Perspektiven interessiert, wobei besonders kulturhistorische, kontextualisierende und diskursanaly-tische Darstellungen erwünscht sind: 

 kritische Reflexion einzelner Autor*innen und von einzelnen Konzepten 

 Professionalisierung und Institutionalisierung von therapeutischen/medizini-schen Ansätzen 

 musikbezogene Gesundheits- und Krankheitsdiskurse in einzelnen Medien 

 spirituelle Gesundheit durch Musik; Musik als Lebenshilfe; Musikesoterik 

 Kultur- und Medienkritik 

 religiös begründete Befürwortung/Ablehnung spezifischer Musikrichtungen; Heilungsrituale 

 Musik als Gewaltanwendung (Folter, Terror) 

 Affinität, Musikgenuss, Delinquenz (z. B. Drogenkonsum, Suizidalität, Aggres-sion) 

Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind eingeladen, bis zum 30. November 2019 ein Abstract (ca. 1 Seite) mit Kurz-CV und Angaben zu For-schungszugang und Materialbasis einzureichen. Themenvorschläge von Doktorie--renden und Postdocs sind herzlich willkommen. 

Bitte senden Sie das Abstract parallel an: 

michael.fischer@zpkm.uni-freiburg.de 

Eric.Pfeifer(at)kh-freiburg.de 

Die Übernachtungskosten für Vortragende werden übernommen; Beitragende ohne eigene Stelle/Finanzierung können formlos einen Reisekostenzuschuss beantragen. Eine Publikation der Beiträge ist geplant. 

Die Veranstaltung wird durchgeführt vom Zentrum für Populäre Kultur und Musik (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) in Kooperation mit der Katholischen Hoch-schule Freiburg. 

Veranstaltungsdatum und -ort: 19. und 20. Juni 2020 

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 

Zentrum für Populäre Kultur und Musik 

Rosastraße 17-19 

D-79098 Freiburg im Breisgau 

Ansprechpartner: 

Dr. Dr. Michael Fischer, Zentrum für Populäre Kultur und Musik 

0761 / 705 03-15, Mailadresse s. oben 

Prof. Dr. Eric Pfeifer, Katholische Hochschule Freiburg 

0761 / 200-1529, Mailadresse s. oben 

CFP, NewsPenelope Braune